03.08.2022
Der Verkehr im Landkreis Dachau

Der Verkehr im Landkreis Dachau wird auch in Zukunft zunehmen. Eine Entspannung bringen weder neue Straßen noch der Ausbau bestehender Achsen. Die Frage ist: Wie kann die Belastung einigermaßen erträglich werden?

Das Thema Verkehr ist ein politischer Dauerbrenner. Ein Gesamtverkehrskonzept für den Landkreis Dachau sowie ein interkommunales Verkehrskonzept für den gesamten Raum München Nord sollen dabei helfen, den Verkehr besser zu lenken und das am besten umweltverträglich. Es dürfte Jahre dauern, bis auch nur ein Teil der im Verkehrs-, Umweltausschuss und Kreisausschuss vorgestellten Ideen umgesetzt werden wird. Fraktionsübergreifend drängen die Kreisrätinnen und Kreisräte deshalb darauf, zumindest so schnell wie möglich in die konkrete Planung überzugehen. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die kontroverse Diskussion führte zu folgendem Leserbrief der "Freien Wähler Dachau" von Kreisrat Sebastian Leiß,

Leserbrief zum Artikel „Jetzt weiß jeder, was zu tun ist“ und zum Leserbrief „Verkehrskonzept ist Offenbarung des absoluten Stilltandes“ von Martin Rupp, Dachauer Nachrichten vom 28. und 29. Juli 2022

Nicht alles im Verkehrskonzept gefällt jedem. Dass es sich dabei um die „absolute Offenbarung des Stillstands“ handelt, stimmt aber nicht. Klar ist, dass auch weiterhin Straßen ausgebaut und auch neu gebaut werden müssen. Eine große Minderheit im Kreistag bezweifelt das leider weiterhin.

Straßen(aus-)bau ist nötig, weil immer mehr Menschen im Landkreis leben, die unter anderem zur Arbeit oder zur Schule kommen müssen. Er ist aber auch nötig, um Ortskerne zu entlasten und zu beruhigen und um die Aufenthaltsqualität dort zu erhöhen. Daher sind die Umfahrungen Indersdorf, Inzemoos und die Dachauer Nordostumfahrung mit Optimierung der Autobahn-Anschlussstellen erforderlich. Diese werden leider immer weiter verschoben. Ob angesichts von zwei neuen Gymnasien und womöglich einem neuen Landratsamt das Geld dafür reicht, ist mittlerweile ungewiss. Der Ausbau des ÖPNV ist grundsätzlich wichtig, muss aber künftig zielgerichteter verfolgt werden, um mit dem vielen Geld, das dafür ausgegeben wird, mehr Menschen transportieren zu können. Diese Millionen mit der Gießkanne zu verteilen, führt gerade im ländlichen Raum zu Geisterbussen und keiner nennenswerten Verkehrs- und Umweltentlastung. Dort ist und bleibt das Auto, egal ob Benziner, Diesel oder Stromer, berechtigterweise entscheidender Teil der Mobilität.

Sebastian Leiß, Kreisrat - Freie Wähler Dachau